2022-06-13

Anfang

von Manfred Ströhlein

Als der sowjetische Staatschef Michail Gorbatschow einst den Satz aussprach: „Auch der
längste Weg beginnt mit einem ersten Schritt“, da konnte er vielleicht nicht selbst die
Zukunft erahnen, die mit diesem Anfang einer „neuen Zeit“ die Neuformierung der
Weltordnung einleitete. Nicht alles hat sich erfüllt, was wir uns nach diesen
„weltumkehrenden Worten“ eines der mächtigsten Männer unserer Welt erhofften, aber
damals durften wir erleben, wo der Anfang einer deutschen Wiedervereinigung seinen
ersten Schritt tat. Und an diesem Anfang gab‘s auch den Song von David Hasselhoff,
gesungen in Westberlin auf dem Platz vor dem Reichstagsgebäude: „Looking for
Freedom“. In diesem damaligen Geschehen sehe ich noch heute einen „mehrfachen
Anfang einer neuen Zeit“ in unserer Welt.

Ich will mich aber bei der Vertiefung solcher Gedanken zurück besinnen auf den
griechischen Philosophen Aristoteles, der die Worte aussprach „Der Anfang ist die Hälfte
des Ganzen“.

Ich bin in meinen Gefühlen hin und her gerissen. Überall sehe ich bei mir nur „Anfang“
(und kann kein Ende erkennen), aber ich sehe mich auch auf einem guten Weg – den ich
quasi schon mehr als die Hälfte zurückgelegt habe. Aber was ich am Anfang eines
jeglichen Geschehens weiß, das gab mir schon Jesus Christus in der Offenbarung des
Johannes (1,8) auf meinen Lebensweg mit: „Ich bin der Anfang und das Ende“. Also, an
jeglichem Anfang jedweden Tuns und Geschehens muss es mir bewusst sein, auch das
Ende in meinem Handeln gleich mit zu bedenken. Dort, wo ich am Anfang stehe, weiß ich
schon von einem Ende des Ganzen. Und so will ich auch mein Leben gestalten: jeder
neue Tag ist der Anfang vom Rest meines Lebens. Und dabei will ich mir die Spannung
herbeiwünschen; was wird dieser Tag wieder – hoffentlich nur Gutes – bringen.
Und eine Weisheit zu diesem Thema will ich zu meinem Schlusssatz machen: „Was für
die Raupe das Ende des Lebens ist, das ist für den Schmetterling der Anfang seines Lebens.”